Firmengeschichte von Schindler - Karosserie & Fahrzeugtechnik, Abschleppdienst. Im Gewerbegebiet 9, 77855 Achern.

 

Erinnerung an die Firmengeschichte von Schindler - Karosserie & Fahrzeugtechnik, Abschleppdienst. Im Gewerbegebiet 9, 77855 Achern.

Firmengeschichte

Drei Werkstätten und enorme Anpassungen an die Bedingungen der jeweiligen Zeit kennzeichnen die Entwicklung des Karosseriebauunternehmens Schindler, das vor über 100 Jahren als kleine Wagnerei begonnen hat.

 

Der 1877 in Kappelrodeck geborene Andreas Schindler heiratete 1903 Berta Glaser in Fautenbach, deren Elternhaus in der Dorfstraße 131 (heute Ringstraße) in unmittelbarer Nähe zur Bahn gelegen war. Der Handwerker erkannte, dass im Bauerndorf die Kunst eines Wagners gebraucht wurde, um Leiterwagen, Dielenwagen, "Bennewägele", Schalt- oder Schubkarren herzustellen, Wagenräder zu reparieren und nicht zuletzt auch für Dinge des Alltags wie Besen- oder Rechenstiele. Bei der Herstellung von Holzeggen und den aus Holz bestehenden Teile der Metallpflüge war "Krummholz" Andreas Schindler ebenso gefragt, wie bei Ochsenjochen, Holzleitern, Sielwaagen oder Sensenwürfen. Oft, so weiß der heutige Geschäftsinhaber Walter Schindler ebenso wie die älteren Dorfbewohner, hat Andreas Schindler senior mit dem Rummelschmied zusammengearbeitet, weil viele Gerätschaften sowohl Holz- wie Metallteile hatten. Walter Schindler erinnert sich an seinen Großvater als großen und starken Mann. Er sei ein richtiger Gemütsmensch gewesen, im Dorf weiß man um die Hilfsbereitschaft des Wagners. Dem 1916 geborenen Sohn Andreas fiel als zweitjüngstem von neun Kindern schließlich zu, den elterlichen Betrieb zu übernehmen. Lieber hätte er seine Laufbahn beim Militär fortgeführt, nach dem Tod des Bruders Karl führte schließlich der Weg in die Werkstatt des Vaters. 1947 erhielt auch Andreas Schindler junior den Titel eines Meisters des Wagnerhandwerks.

 

Führte er den Betrieb nach dem Tod des Vaters zunächst wie gewohnt weiter, so begann Ende der 50-er Jahre mit den aufkommenden Traktoren der Umstieg vom gummibereiften Holz- oder Leiterwagen auf eiserne Ackerwägen. In dieser Zeit begann Walter Schindler die Lehre als Wagner im elterlichen Betrieb, wechselte nach zwei Jahren jedoch zu einem Karosseriebauer in Offenburg. "Ich bin nicht gefragt worden, was ich machen will, da hieß es, du machst das jetzt", denkt Walter Schindler zurück und erinnert sich an den strengen Vater, der im Rang eines Oberfeldwebels aus dem Krieg zurückgekommen war. Der wortgewaltige und gescheite Wagnermeister Andreas Schindler engagierte sich viele Jahre als Innungsmeister für seinen Berufsstand, erhielt 1972 das Bundesverdienstkreuz und wurde vier Jahre später zum Ehrenobermeister der Innung ernannt.

 

1970 erhielt Walter Schindler seinen Meisterbrief als Karosseriebauer und leitete nach der Übernahme des Familienbetriebs im Jahr 1974 eine weitere Umstellung von landwirtschaftlichem Gerät zu motorisierten Fahrzeugen ein. Das Auto stand jetzt im Mittelpunkt. Im Gewerbegebiet Fautenbach errichtete Walter Schindler eine große Halle, nachdem die ursprüngliche Wagnerei mit den dort gebauten Werkstätten der Erweiterung der Bahn zum Opfer fielen. Neben Reparaturen von Blechschäden bilden bis heute auch die Abschleppdienste einen wesentlichen Teil des Geschäfts.

 

1989 trat der Sohn Carsten Schindler in den Betrieb ein. Im Jahr 2000 absolvierte er die Meister-Prüfung zum Karosserie- und Fahrzeugbauer.

Seit Januar 2012 führt Carsten Schindler mit seiner Frau Rebekka in vierter Generation den elterlichen Betrieb weiter.
(Text: Michael Karle)